Umweltbaubegleitung im Rahmen der vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen und baubegleitenden Schutzmaßnahmen für eine Wasserstofferzeugungsanlage in Lingen
Auftraggeber: RWE Nukleus Green H2 GmbH
Laufzeit: seit 2022
Angrenzend an das bestehende Betriebsgelände der RWE Generation SE (RWEG) im Landkreis Emsland, Stadt Lingen (Ems) – nördlich zum Block D des Gaskraftwerks Emsland (KEM) – ist der Bau einer 300-Megawatt-Wasserstofferzeugungsanlage geplant. Die ARSU GmbH wurde im Jahr 2022 nach der Erstellung der naturschutzfachlichen Gutachten für die erforderliche Genehmigung nach BImSchG (Pilot-Elektrolyse, 200MW-Elektrolyse für GET H2 und H2ready Gasturbine in Lingen) mit der anschließenden Umweltbaubegleitung der ersten Baustufe „Wasserstofferzeugungsanlage Linie 1+2“ beauftragt. Ende 2023 und Anfang 2024 erfolgten die Beauftragungen für die Umweltbaubegleitung im Rahmen der Errichtung der „H2-Gasturbinenanlage“ und der zweiten Baustufe „Wasserstofferzeugungsanlage Linie 3“.
Im Zuge der geplanten Erweiterung des Betriebsgeländes der RWEG kommt es zu einer Überbauung von überwiegend Kiefernwald sowie zu einem Verlust von Lebensräumen der streng geschützten Zauneidechse. Zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände wurden Schutz- und vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) für Zauneidechse und Brutvögel (u. a. Waldschnepfe, Heidelerche) festgelegt.
Die ARSU GmbH als ausführende Umweltbaubegleitung veranlasst und überwacht die festgelegten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen während der Bauphase und begleitet die Bauarbeiten während der kompletten Bauphase kontinuierlich.
Dies umfasst:
- Beratung des Auftraggebers und der ausführenden (GaLa-) Baufirmen zur rechtskonformen Vorbereitung und Durchführung der artenschutzrechtlich notwendigen Schutzmaßnahmen und Beratung zu notwendigen Pflegemaßnahmen
- Planung und Begleitung der Umsetzung von vorgezogenen (CEF-)Maßnahmen: Anlage eines Verbindungskorridors zwischen zwei Zauneidechsenlebensräumen, Anlage von Winterquartier- und Tagesversteckstrukturen für Zauneidechsen, Auflichtung eines Waldbestands inkl. Waldlichtung und eines Waldrandes zur Aufwertung für Brutvögel sowie Aufhängung von Brutvogelnistkästen
- Planung und Begleitung der Umsetzung eines Ökokontos (Maßnahmenfläche): Entwicklung von Extensivgrünland mit einem Wildackerrandstreifen, Anlage einer Wallhecke (Pflanzung standortgerechter, heimischer Laubgehölze) und einer Streuobstwiese (Pflanzung regionaltypischer Obstbäume)
- Bauvorbereitende und baubegleitende Bestands- bzw. Besatzkontrollen zur Konkretisierung bzw. Anpassung von Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen an die aktuelle Entwicklung in Abstimmung mit der zuständigen UNB und dem Auftraggeber
- Vorbereitung, Begleitung und Durchführung von Schutzmaßnahmen für Zauneidechsen (Aufbau und Funktionskontrolle von Reptilienschutzzäunen, Abfangen und Umsiedlung der Reptilien aus dem Baufeld)
- Kontrolle der zur Beseitigung vorgesehenen Bäume auf dauerhaft genutzte Lebensstätten
- Begleitung der Umsiedlung gefährdeter Pflanzenarten (u. a. Zittergras) und geschützter Orchideenbestände (Breitblättriger Ständelwurz)
- Begleitung der Umsiedlung des stark gefährdeten Zittergrases
- Kontrolle und Begleitung weiterer Schutzmaßnahmen (u. a. Baumschutz, Schutz der umliegenden gesetzlich geschützten Heidebiotope, Brutvogelschutz)
- Siebenjähriges Monitoring der CEF-Maßnahmen (Erfassung von Brutvögeln und Zauneidechsen sowie Kontrolle von Nistkästen)
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