Wirksamkeitstest eines kamerabasierten Antikollisionssystems zum Schutz des Rotmilans
Auftraggeber: erneuerbare energien europa e3 GmbH (in Kooperation mit OekoFor GbR)
Laufzeit: 2018–2021
Das artenschutzrechtliche Tötungsverbot erweist sich in Bezug auf bestimmte Vogelarten oftmals als größere Hürde für die Genehmigungsfähigkeit von Windenergieanlagen (WEA). Bislang waren in vielen Fällen umfangreiche pauschale Abschaltungen über die gesamte Brutzeit der einzige Ausweg. Demgegenüber soll eine bedarfsgerechte Abschaltung, die ausschließlich bei Annäherung des Vogels in den Gefahrenbereich die betreffende WEA in den Trudelbetrieb bringt, die Ertragseinbußen solcher Betriebseinschränkungen deutlich reduzieren.
An sechs Standorten wurde unter der wissenschaftlichen Leitung der ARSU GmbH das amerikanische System IdentiFlight nach standardisierten Kriterien getestet (Standortabdeckung, Lokalisierungsgenauigkeit, Erfassungsrate, Erfassungsreichweite, Klassifizierung, Abschaltung). Ebenso wurde ein artenschutzrechtlicher Maßstab entwickelt, anhand dessen die Ergebnisse beurteilt werden können. Es zeigte sich, dass das untersuchte System aufgrund seiner spezifischen Leistungsfähigkeit (3D-Lokalisierung, Artbestimmung auf der Basis trainierter künstlicher Intelligenz) sehr gut in der Lage ist, einen wirksamen Antikollisionsschutz für den hier untersuchten Rotmilan zu bieten.